Senioren: Zwei Drittel haben Angst vor Demenz
08.06.2016
Thomas Koch
Im Auftrag der Asklepios-Kliniken befragten Meinungsforscher von Forsa 764 Senioren ab 65 Jahren. Die Teilnehmer äußerten sich zu den Themen Leben, Gesundheit und dem Umgang mit Krankheiten.
61 Prozent der Befragten fürchten sich davor, an Demenz zu erkranken. 62 Prozent haben Angst, dass sie ihre Selbstständigkeit durch körperliche Beeinträchtigungen verlieren. Die Sorge um die Autonomie und die geistige Gesundheit ist dabei insgesamt höher, als die Furcht davor, eine unheilbare und schmerzhafte Krankheit zu erleiden (55 Prozent). Sorgen vor einer unzureichenden oder mangelhaften Pflege haben 43 Prozent. Insgesamt nahmen 434 Frauen und 330 Männer an der Umfrage teil. Die Angst vor Krankheiten im Alter beschäftigte die weiblichen Teilnehmer stärker als die männlichen. Die Forscher stellten bei den Aussagen 10- bis 20-prozentige Unterschiede zwischen den Geschlechtern fest.
Bessere Zusammenarbeit der Ärzte gewünscht
Für 65 Prozent der Befragten ist es sehr wichtig, dass ältere Patienten im Krankenhaus von verschiedenen medizinischen Spezialisten verschiedener Fachabteilungen behandelt werden. 22 Prozent denken, dass die sie derzeit behandelnden Ärzte sich gut miteinander abstimmen. Die Umfrageteilnehmer suchen im Schnitt 1,6 Ärzte pro Quartal auf. 19 Prozent nehmen keine regelmäßigen Arztbesuche in Anspruch, 40 Prozent suchen ein bis zwei Ärzte auf. Zwei Drittel der Teilnehmer antworten, dass sie im Durchschnitt drei unterschiedliche Medikamente einnehmen, bei einem Viertel sind es fünf bis sechs Präparate. 41 Prozent der Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, äußerten, dass sie bereits selbst Wechsel- und Nebenwirkungen erfahren haben.
Hohe Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation
Neben den Sorgen vor zu erwartenden Erkrankungen sprechen die Umfrageergebnisse dafür, dass die Befragten im hohen Maße zufrieden mit ihrer aktuellen Lebenssituation sind (92 Prozent). 88 Prozent verfügen über ausreichend soziale Kontakte, 78 Prozent denken, dass sie körperlich fit sind und 91 Prozent beurteilen ihre finanzielle Situation positiv.
Quelle
Asklepios
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Beim Thema Demenz stehen für die Pflege die geriatrischen „I’s“ (intellektueller Abbau, Immobilität, Instabilität, Inkontinenz, iatrogene Probleme) mit ihren auslösenden Krankheitsbildern im Vordergrund. Alle diese „I’s“ sind bei Menschen mit Demenz eng untereinander verbunden. Die Lerneinheit "Herausforderung Demenzpflege" geht auf einige geriatrische Funktionsprobleme im Zusammenhang mit den geriatrischen „I’s“ in der Betreuung der Betroffenen ein. Dabei sollte bewusst sein, dass Pflege von Demenzkranken mehr als „normale Pflege im Alter“ ist – sie gewinnt durch die oben angesprochenen Aspekte neue qualitative Akzente.
