Warnstreiks in kommunalen Kliniken
22.04.2016
Thomas Koch
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di forderte Beschäftigte kommunaler Kliniken gestern dazu auf, sich an einem Warnstreik zu beteiligen. Mit den Protesten will die Gewerkschaft Einfluss auf die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst nehmen und unter anderem ein höheres Einkommen durchsetzen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe Nordost unterstützt die Forderungen.
In den derzeitigen Verhandlungen über den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) 2016 liegt ein Angebot von Arbeitgeberseite vor, das eine lineare Lohnsteigerung von drei Prozent in den kommenden zwei Jahren vorsieht (ein Prozent ab Juni 2016, zwei Prozent ab Juni 2017). Ver.di fordert hingegen ein Lohnplus von sechs Prozent sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Um Druck auf die kommunalen Arbeitgeberverbände auszuüben, rief die Gewerkschaft gestern Beschäftigte aus rund 130 Einrichtungen dazu auf, sich an den Warnstreiks zu beteiligen. „Die Einkommen in den Pflegeberufen sind nicht analog zu den geforderten Leistungen gestiegen“, sagt Ulla Rose, Geschäftsführerin vom DBfK Nordost, die den Aufruf zu den Warnstreiks unterstützt. Gemeinsam mit ver.di setzt sich der Berufsverband daneben für mehr Personal in der Pflege ein. In den betroffenen Krankenhäusern fielen gestern geplante Operationen aus, die Notfallversorgung war aber laut Medienberichten sichergestellt. Weitere Verhandlungen der Tarifpartner sind für den 28. April geplant.
Quellen
- Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Angebot der Arbeitgeber: 3,0 Prozent mehr. Pressemitteilung 12.04. 2016
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). DBfK Nordost unterstützt den bundesweiten Krankenhaus-Warnstreik. Pressemitteilung, 21.04.2016
- Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Tarifrunde öffentlicher Dienst 2016: am Donnerstag Schwerpunkt-Warnstreiks in Kliniken. Pressemitteilung, 20.04.2016
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Informieren Sie sich ausführlicher im Beitrag „Lohn und mehr“ zu tariflichen und gesetzlichen Bestimmungen in der Lerneinheit „Rechte und Pflichten.“
