Krankenhaus-Barometer 2015
22.12.2015
Thomas Koch
Nahezu jede fünfte Klinik in Deutschland muss Pflegende aus dem Ausland anwerben.
Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert, dennoch schrieben 32 Prozent der Kliniken im Jahr 2014 Verluste. Dies geht aus den Ergebnissen des „Krankenhaus Barometers 2015“ hervor. An der repräsentativen Stichprobe des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) beteiligten sich insgesamt 233 Krankenhäuser. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), beurteilt den positiven wirtschaftlichen Trend in einer Pressemitteilung folgendermaßen: „Die vorliegenden Zahlen, die wirtschaftliche Entwicklung mit besseren Grundlohnraten und die im Krankenhausstrukturgesetz vereinbarten Verbesserungen lassen uns hoffen, dass in den nächsten Jahren deutlich mehr Krankenhäuser aus der Defizitsituation herauskommen können. Die Reform gibt uns Luft bei den Betriebskosten – das Hauptrisiko für Defizite bleibt bei unzureichenden Investitionsmittelbereitstellungen durch einzelne Bundesländer."
Mangel an Personal ist das größte Problem
Laut DKG ist die Sicherung des Personals die größte Herausforderung für die Krankenhäuser in Deutschland. Nahezu zwanzig Prozent der teilnehmenden Allgemeinkrankenhäuser haben in den letzten fünf Jahren Pflegende aus dem Ausland angeworben. Dennoch seien viele Stellen weiterhin unbesetzt. „Hier müssen wir mit einer Aufwertung des Pflegeberufs ansetzen. In keinem Fall darf die vorgesehene Reform mit der Vereinheitlichung von Alten- und Krankenpflegeausbildung zu Verunsicherungen führen", sagte Georg Baum bezüglich des Mangels an Fachkräften.
Quelle
DKG zum „Krankenhaus Barometer 2015". Fast jedes fünfte Krankenhaus muss Pflegekräfte im Ausland anwerben. Pressemitteilung 07.12.2015
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