Equal Pay Day
20.03.2017
Thomas Koch
Verglichen mit Elektrotechnikern verdienen Beschäftigte in sozialen Berufen wie der Pflege weiterhin weit schlechter. Die Differenz liege bei etwa 40 Prozent, teilte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe anlässlich des Equal Pay Days am vergangenen Samstag mit.
Während Elektrotechniker mit einem Einstiegsgehalt von 2200 bis 2880 Euro starten und je nach Branche bis zu 4000 Euro verdienen, liege das Einstiegsgehalt für Pflegende bei etwa 1900 Euro und könne je nach Berufserfahrung bis zu 2700 Euro steigen. Wie der DBfK weiter informiert, liege das Durchschnittsgehalt von Pflegenden bei 2300 Euro. Obwohl gut qualifizierte Pflegende überall gesucht würden, lasse die finanzielle Wertschätzung aus Sicht des Berufsverbands zu wünschen übrig. „Gleichwertige Arbeit muss gleich bezahlt werden, wir brauchen faire Löhne, wenn wir mit den Pflegeberufen bei den jungen Auszubildenden konkurrenzfähig sein wollen“, sagt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V.
Große Unterschiede innerhalb der Pflegeberufe
Der DBfK weist zudem auf Verdienstunterschiede innerhalb der Pflegeberufe hin. So habe eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben, dass Altenpflegende rund 19 Prozent weniger verdienen als Gesundheits- und Krankenpflegende – in den ostdeutschen Bundesländern würden Altenpflegende sogar fast 30 Prozent weniger Lohn erhalten. Der DBfK setzt große Hoffnungen auf das Pflegeberufegesetz, das diese Lohnunterschiede aufheben soll. „Eine vergleichbare Ausbildung aller Pflegeberufe wird auch eine gleichwertige Entlohnung nach sich ziehen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Dr. Biederbeck. Der DBfK wünscht sich mehr Fairness von Arbeitgebern, die nicht an den Tarifvertrag gebunden sind. Beschäftigte verdienen dort rund 24 Prozent weniger als Pflegende, die für Einrichtungen öffentlicher Träger mit Tarifbindung tätig sind.
Quelle
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)
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