Pflegeberufereformgesetz
01.02.2017
Thomas Koch
„Die aktuelle Blockade des Pflegeberufereformgesetzes gefährdet die Pflegequalität der Zukunft“, mahnt Andreas Westerfellhaus. Aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Pflegerats (DPR) trage die gemeinsame, moderne Pflegeausbildung wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Patienten auch in Zukunft zu gewährleisten. Gleichzeitig werde der Altenpflegeberuf dadurch aufgewertet, teilte Westerfellhaus gestern in Berlin mit.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) sieht die Zukunft der Altenpflege jedoch durch das Reformvorhaben gefährdet. Letzte Woche meldete der bpa angesichts steigender Ausbildungszahlen in Bremen, dass der Zugang zum Altenpflegeberuf durch das Gesetz bedroht werde und Hauptschüler dadurch zu Hilfskräften herabgestuft werden. Andreas Westerfellhaus weist den Vorwurf zurück, da Hauptschüler auch weiterhin über eine Pflegeassistenzausbildung Zugang zum Berufsbild Pflege mit anschließendem Einstieg in die Ausbildung zur/m Pflegefachfrau/Pflegefachmann haben würden. Westerfellhaus betonte in diesem Zusammenhang: „Die professionelle Pflege gerade in der Altenpflege stellt höchste Anforderungen. Hier brauchen wir hochkompetente und gut ausgebildete Pflegefachpersonen.“ Auch die finanziellen Gehaltsunterschiede zwischen Alten- und Krankenpflegenden würden laut DPR-Präsident durch die generalistische Pflegeausbildung mit Schwerpunktsetzung beendet.
Quelle
- Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
- Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
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