Rekordwerte bei Eintritten in die Altenpflegeausbildung
15.01.2015
Thomas Koch
Im Schuljahr 2013/2014 haben sich mehr Menschen als je zuvor in Deutschland dazu entschlossen, den Altenpflegeberuf zu erlernen. Das Bündnis für Altenpflege spricht sich in Reaktion auf die positive Entwicklung gegen die generalistische Ausbildung aus.
Vergangene Woche legte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Zwischenbericht zur "Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege" vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen die Zahl der Ausbildungsplätze in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht haben. Mit bundesweit 26.740 Eintritten in die Altenpflegeausbildung sei zudem ein neuer Spitzenwert erreicht worden, teilte das BMFSFJ mit. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) beurteilte die Ergebnisse des Zwischenberichts wie folgt: "Ich freue mich, dass wir - gemeinsam mit den rund 30 Partnern aus Bund, Ländern und Verbänden - dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegentreten. Der Zwischenbericht zeigt, dass die im Rahmen der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Im Schuljahr 2013/2014 haben sich so viele Personen wie nie zuvor für eine Altenpflegeausbildung entschieden."
Altenpflegebündnis will generalistische Ausbildung stoppen
Dr. Thomas Kunczik vom Bündnis für Altenpflege setzt sich angesichts der positiven Entwicklung dafür ein, mehr in die Altenpflegeausbildung zu investieren. Von den verantwortlichen Politikern fordert er, die Einführung der generalistischen Ausbildung zu stoppen. Kunczik sagte in Berlin: „Wir konstatieren, dass immer mehr Menschen eine Ausbildung in der Altenpflege machen wollen, weil sie ihre Motivation, alte Menschen langfristig bei Pflegebedarf zu unterstützen und zu begleiten, in diesem Beruf wiederfinden. Diesem Interesse kommen die ambulanten Dienste und die stationären Einrichtungen entgegen, indem sie sehr engagiert ihren Nachwuchs ausbilden. Als Konsequenz nun diesen hochqualifizierten Beruf, der auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zugeschnitten ist, abzuschaffen, ist völlig unverständlich.“ Das Bündnis für Altenpflege vertritt über 60 Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland.
