Berlin will die Pflegekammer
16.04.2015
Kerstin Zimmermann
Nach Rheinland-Pfalz nun Berlin? Die Mehrheit der Pflegenden in Berlin spricht sich eindeutig für die Pflegekammer aus, nur wenige sind klar dagegen. Für die Vertretung ihrer Interessen sind viele auch bereit, aus eigener Tasche Beiträge zu leisten.
58,8 Prozent der Pflegefachkräfte sind für die Einrichtung einer Pflegekammer, lediglich 17,1 Prozent sprachen sich dagegen aus. Zu diesen Ergebnissen kam die Studie „Akzeptanz einer Pflegekammer“, die 1.196 Pflegende aus der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege befragte. Wer „Ja“ gestimmt hat, ist auch bereit zu zahlen. Deutlich über die Hälfte der Kammerbefürworter könnten sich eine Beitragszahlung zwischen 5 und 10 Euro vorstellen.
Hohe Zustimmung bei jungen Pflegenden
Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse zeigt außerdem, dass junge Pflegende mit maximal 5 Jahren Berufserfahrung sogar mit knapp 70 Prozent für eine Pflegekammer stimmten. Es sei endlich an der Zeit, mit der Pflege statt über die Pflege zu sprechen, so Juliane Schulz und Max Zilezinski von der AG Junge Pflege des DBfK Nordost bei der Ergebnispräsentation in Berlin.
Politik ist gefordert
Für die Geschäftsführerin des DBfK Nordost Anja Kistler ist das Ergebnis ein eindeutiges Signal für die amtierende Regierung, umgehend die politischen Weichen für die Gründung einer Pflegekammer zu stellen. Senator Mario Czaja sieht das in einer Pressemitteilung genauso: „Dieses klare Votum nehme ich als eindeutigen Auftrag, um die weiteren Schritte zur Gründung einer Pflegekammer zu gehen. Dafür werde ich in den kommenden Wochen zu einem öffentlichen Fachdialog mit allen wichtigen Akteuren einladen. Er dient auch dazu, wertvolle Erfahrungen aus jenen Bundesländern zu sammeln, in denen bereits Gründungsprozesse laufen.“
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Weitere Informationen erhalten Sie im Beitrag "Pflegekammer aus rechtlicher Sicht" der Lerneinheit "Die Professionalisierung des Pflegeberufs".
