Palliativmedizin
18.05.2015
Anna Prager
Eine neue S3-Leitlinie soll zukünftig dazu beitragen, die Symptomkontrolle und die palliativmedizinische Versorgung von Patienten und deren Angehörigen zu verbessern. Patientenzielgruppe der entstandenen Leitlinie: Menschen mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, bei denen das primäre Therapieziel in der Verbesserung der Lebensqualität liegt.
Im Jahr 2008 haben sich die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und die Deutsche Krebshilfe e.V. (DKH) zum Leitlinienprogramm Onkologie zusammengefunden. Das Bestreben aller Programmbeteiligten war es, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung und den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen.
Im Mai veröffentlichte das Leitlinienprogramm nun ein neues Regelwerk. Mit seiner Hilfe soll es gelingen, Menschen, die an einer nicht heilbaren Krebserkrankung leiden und deren primäres Therapieziel in der Verbesserung der Lebensqualität liegt, besser zu versorgen.
Inhalte und Wirkungsbereiche
Die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. entstandene „S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung“ richtet sich an behandelnde Ärzte und nicht-ärztliche Versorger, an betroffene Patienten und deren Angehörige sowie an Kostenträger und politische Entscheidungsträger. Sie gilt für alle Versorgungsbereiche, einschließlich des stationären und ambulanten Versorgungsbereiches sowie der allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung.
Aufgeteilt in sieben Arbeitsgruppen bearbeiteten die Mitwirkenden insgesamt 65 Schlüsselfragen und setzten sich jeweils mit einem der folgenden Themenbereiche auseinander: Atemnot, Tumorschmerz, Obstipation, Depression, Kommunikation, Sterbephase, Versorgungsstrukturen.
Beteiligte Instanzen
Leitlinien sind „ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung“; dessen sind sich die Verantwortlichen des Leitlinienprogramms Onkologie sicher. Ebenso hinreichend bekannt: Die Akzeptanz und Wirksamkeit der Leitlinien hängt maßgeblich von der Multidisziplinarität und der Einbindung von Patienten ab.
Vor diesem Hintergrund beteiligten die Programmverantwortlichen an der Erstellung der neuen Leitlinie nicht lediglich Vertreter aus 53 medizinischen Fachgesellschaften und sonstigen Organisationen (unter ihnen die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e. V.); sie bezogen ebenfalls zwei, mit eigenem Stimmrecht ausgestattete Patientenvertreterinnen ein.
Quelle
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, Langversion 1.0, 2015
- Internetpräsenz des Leitlinienprogramms Onkologie
Mehr in CNE.online
Informieren Sie sich in dem Buch „Palliative Care: wahrnehmen-verstehen-schützen“ über wichtige Aspekte der Hospizarbeit und Palliative Care.
