Kontinuierliche Blutzuckermessung
24.02.2015
Stefanie Zink
Die meisten jungen Typ-1-Diabetiker sind laut einer Umfrage von Forschern am King’s College in London der Meinung, dass sie von einer kontinuierlichen Blutzuckermessung erheblich profitieren.
Professor John Pickup von der Diabetes Research Group und weitere Forscher am King’s College in London werteten 100 Antworten von Patienten mit Typ-1-Diabetes und Pflegenden in einer Online-Befragung zu ihren Erfahrungen mit der kontinuierlichen Glukosemessung aus. Die Fragen bezogen sich unter anderem auf die Häufigkeit der Messungen über einen Sensor, die Länge der kontinuierlichen Glukosemessung, die finanzielle Unterstützung der Therapie sowie freie Erzählungen über ihre Krankheitserfahrungen. Die Antworten der Befragten fielen überwiegend positiv aus: Sie konstatierten eine bessere Überwachung des Stoffwechsels, ihrer Ernährungsweise sowie ihrer sportlichen Aktivitäten. Eine bessere Lebensqualität sowie physisches und psychische Wohlbefinden und weniger Blutzuckerselbstkontrollen waren weitere Ergebnisse.
Wer sind die Teilnehmer?
Es wurden Typ-1-Diabetiker und Pflegende befragt. Die Diabetiker waren zur Hälfte 18 Jahre alt und jünger. Die meisten Patienten (87 Prozent) benutzten gleichzeitig zur kontinuierlichen Blutzuckermessung eine Insulinpumpe. Etwa 65 Prozent bekamen finanzielle Unterstützung zur sensorgestützten Messung durch den staatlichen Gesundheitsdienst.
Was ist kontinuierliche Blutzuckermessung?
Seit ungefähr 1999 gibt es die ersten Messgeräte zur kontinuierlichen Glukosemessung (GCM). Dabei wird bei den meisten Geräten mit einem Nadelsensor kontinuierlich die Glukosekonzentration enzymatisch gemessen, und bei Unterschreitung voreingestellter Grenzwerte ein Alarm gegeben. Es gibt aber auch Geräte in Kombination mit einer Insulinpumpe, die sich beispielsweise für eine bestimmte Zeit abschaltet, wenn der Patient auf den Alarm nicht reagiert, zum Beispiel, weil er tief schläft. Diese Kombinationsgeräte können helfen, nächtliche Hypoglykämien zu vermeiden.
Auch in Deutschland werden die Sensorgeräte zur kontinuierlichen Glukosemessung von den Krankenkassen nur in Einzelfällen bezahlt.
Ergebnisse zu den Kombinationsgeräten
Patienten, die ein Kombinationsgerät der kontinuierlichen Glukosemessung in Verbindung mit einer Insulinpumpe benutzten, berichteten von selteneren Hypoglykämien und weniger Ängsten vor nächtlichen Unterzuckerungen.
Nachteile der kontinuierlichen Blutzuckermessung
Die Befragten berichteten vor allem von technischen Problemen wie Sensorungenauigkeiten und -unzuverlässigkeiten sowie von Fehlern beim Müdigkeitsalarm.
Literatur
- Pickup JC, Ford Holloway M, Samsi K. Real-Teime Continuous Glucose Monitoring in Type 1 Diabetes: A Qualitative Framwork Analysis of Patient Narratives. Diabetes Care 2014 Dec. 31, DOI: 10.2337/dc14-1855
- Sigmund T, Kolassa R, Thomas A. Messsysteme für das kontinuierliche Glukosemonitoring – Vergleich der verschiedenen Systeme. Diab akt 2014;12 (1):20-25 DOI: 10.1055/s-0034-1372222
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