Krebs im Endstadium
17.03.2015
Thomas Koch
Forscher aus Texas untersuchten 357 Tumorpatienten in deren letzten Lebensphase. Sie identifizierten acht spezifische Todeszeichen, die ein Versterben innerhalb von drei Tagen wahrscheinlich machen.
Für Angehörige eines an Krebs erkrankten Patienten ist es überaus wichtig, dass sie rechtzeitig erfahren, wann sie ihm in den letzten Stunden seines Lebens beistehen können. Vor allem, wenn sie den Betroffenen in einer fremden Umgebung versorgt wissen und Zeit brauchen, um zum Abschiednehmen vor Ort zu sein. Ein amerikanisches Forscherteam überprüfte im Rahmen einer Studie, welche der in der Literatur beschriebenen Todesanzeichen sich im Endstadium von 357 Tumorpatienten diagnostizieren lassen. Alle 12 Stunden überprüften sie dabei insgesamt 52 als typisch geltende körperliche Phänomene, wie etwa die Cheyne-Stokes-Atmung. 203 der 357 Patienten verstarben während des Untersuchungszeitraums. Nach der Analyse der Befunddaten identifizierten die Forscher acht körperliche Anzeichen, die für ein Ableben in den nächsten drei Tagen sprechen.
Der Tod ist demnach zu erwarten, wenn Patienten…:
... keine Pupillenreflexe zeigen,
... nur noch abgeschwächt auf Ansprache reagieren,
... visuelle Reize nur vermindert wahrnehmen,
... nicht in der Lage sind, ihre Augenlider zu schließen,
... ihren Nacken stark überstrecken,
... vor allem beim Ausatmen grunzende Laute von sich geben,
... eine schlaffe Nasolabialfalte und
... Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt aufweisen.
Laut den Studienautoren ist der fehlende Pupillenreflex das sicherste Todesanzeichen, das in 99 Prozent der Fälle vorlag. 98 Prozent der Todkranken waren nicht mehr in der Lage, die Pupillen zu schließen. Gastrointestinale Blutungen waren nur bei 5 Prozent der Tumorpatienten festzustellen. Ihre Studie veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin "Cancer".
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