Krankheitsdaten für bessere Therapie
22.12.2016
Thomas Koch
Für bessere Therapie- und Präventionsmaßnahmen würden 71 Prozent der Deutschen ihre Krankheitsdaten preisgeben. Dieses Ergebnis geht aus einer Umfrage hervor, die PricewaterhouseCoopers (PwC) in Auftrag gegeben hatte.
Trotz der prinzipiell hohen Bereitschaft zur Datenpreisgabe, fürchten 63 Prozent der rund 1.000 Befragten, dass ihre persönlichen Gesundheitsinformationen missbraucht werden könnten. Lediglich sechs Prozent sprachen sich gegen die Datenfreigabe aus. Rund 25 Prozent wollten sich nicht festlegen.
Sorge vor Datenmissbrauch
Wie PwC mitteilt, wäre die Erhebung der Gesundheitsdaten im Grunde einfach, wenn Patienten sich mit ihrer Unterschrift einverstanden erklären, dass ein Arzt oder Krankenhaus die benötigten elektronischen Informationen anonymisiert erfasst und zur wissenschaftlichen Verwendung freigibt. Allerdings berühre dieses Verfahren zahlreiche datenschutzrechtliche Fragen. „Mit sehr gutem Grund sind die Menschen bei den persönlichen Angaben zu ihrer Gesundheit äußerst sensibel. Dieser Problematik müsste die Datenerhebung selbstverständlich gerecht werden“, sagt PwC-Experte Michael Burkhart. Zwei Drittel der Teilnehmer fürchten einen Datenmissbrauch, beispielsweise durch die Preisgabe ihrer persönlichen Gesundheitsdaten im Internet.
Preisgabe hängt von der Art der Krankheitsinformation ab
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 91 Prozent der Teilnehmer keine Probleme hätten, ihr Alter oder Geschlecht gegenüber ihrem Arzt oder einer Einrichtung preiszugeben. Informationen zu persönlichen Erkrankungen in der Vergangenheit würden 89 Prozent vermitteln, bei den familiären Vorerkrankungen können es sich 77 Prozent vorstellen. Einen genetischen Fingerabdruck würden immerhin noch 61 Prozent vermitteln, wenn es dazu beitragen würde, Therapien oder Präventionsangebote zu verbessern.
Aus PwC-Sicht lasse sich anhand dieser und ergänzender Umfrageergebnisse feststellen, dass die Deutschen sich alles in allem einen großen Nutzen von einer „personalisierten Medizin“ versprechen.
Quelle
PricewaterhouseCoopers(PwC)
Mehr zum Thema
Überprüfen und ergänzen Sie Ihr Wissen mit der Pflichtunterweisung "Datenschutz", damit Sie im stationären Alltag gesetzeskonform mit den Daten Ihrer Patienten umgehen können.