Fehltage: Höchststand bei psychischen Erkrankungen
07.02.2017
DAK/kht
Noch nie gab es bisher so viele Fehltage im Beruf wegen psychischer Erkrankungen: Mit rund 246 Ausfalltagen je 100 Versicherte waren Seelenleiden 2016 auf dem Höchststand. Laut einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit zum Krankenstand 2016, habe sich die Zahl der Fehltage in den letzten 20 Jahren somit mehr als verdreifacht, 1997 waren es noch 77 Tage je 100 Versicherte. Vor allem Frauen waren betroffen. Wegen keiner anderen Erkrankungsgruppe fehlten sie im vergangenen Jahr so lange am Arbeitsplatz.
Wie die DAK berichtet, hatten psychische Erkrankungen im Jahr 2016 einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtkrankenstand, ein Zuwachs um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Depressionen waren mit 114,4 Fehltagen je 100 Versicherte die Ursache für die meisten Ausfalltage aufgrund eines Seelenleidens. Die Analyse ergab einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Insgesamt wurden bei Frauen 311 Fehltage je 100 Versicherte wegen einer psychischen Erkrankung festgestellt, bei den Männern waren es 191 Ausfalltage, also rund 60 Prozent weniger. Eine psychische Erkrankung war bei Frauen der häufigste Grund für Fehltage, dahinter folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) mit 308 Ausfalltagen. Männer fehlten mit 329 Tagen je 100 Versicherte am häufigsten wegen MSE.
Der Gesamtkrankenstand ist im Jahr 2016 verglichen mit dem Vorjahr von 4,1 auf 3,9 Prozent gesunken. Der Anteil der Beschäftigten mit mindestens einer Krankmeldung war mit 45 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren, mehr als jeder Zweite war laut DAK-Analyse somit ohne Krankmeldung. Drei Krankheitsarten sind für mehr als die Hälfte aller Fehltage im Jahr 2016 verantwortlich: Rückenleiden und andere MSE waren mit 22 Prozent der Grund für mehr als jeden fünften Fehltag. 17 Prozent des Gesamtkrankenstands entfielen auf seelische Leiden, 15 Prozent standen im Zusammenhang mit Erkrankungen der Atemwege.
Quelle
DAK-Gesundheit
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