DBfK zum Fachkräftemangel
17.07.2017
Stefanie Reuter
Mit scharfen Worten hat DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner Politik und Arbeitgeber im Gesundheitswesen kritisiert.
„Es wird immer schwieriger, Stellen mit Pflegefachpersonen zu besetzen. Das liegt aber nicht an einem generellen Mangel an qualifizierten Personen, sondern an der abnehmenden Bereitschaft qualifizierter Pflegender, die prekären Arbeitsbedingungen hinzunehmen“, so Franz Wagner. Versäumnisse sieht er in der jahrelangen Vernachlässigung der Pflegepersonalausstattung und der Ausbildungsreform, die unnötig verschleppt worden sei. Die Lösungsansätze aus der Politik und der Gesundheitswirtschaft seien „zu kurz“ und „zu spät“.
Durchschnittlich dauert es 140 Tage, bis eine freie Stelle in der Krankenpflege wieder besetzt werden kann, in der Altenpflege sogar 167 Tage.
Absenkung von Personal- und Ausbildungsstandards der falsche Weg
Das immer wieder geforderte niedrige Zugangsniveau für die Pflegeausbildung zu erhalten, sieht er als den falschen Weg. Stattdessen fordert der DBfK-Bundesgeschäftsführer mehr Investitionen in die Qualifizierung. Auch müssten sich die Arbeitsbedingungen spürbar verbessern. Dies ließe sich durch eine Absenkung der Teilzeitquote, den Abbau von Krankenhausbetten und die Rückgewinnung von Pflegefachpersonen, die den gewählten Beruf enttäuscht verlassen hätten, schrittweise erreichen. Diese Veränderungen bräuchten Mut anstatt „Kosmetik am System“, und – sie würden mehr Geld kosten.
Quelle
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK). Pressemitteilung vom 14.07.2017
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