7. CNE LeadershipTage
27.09.2016
Simone Schwarz
Am 22. und 23. September lud CNE zu den 7. CNE LeadershipTagen nach Stuttgart ein – der Heimat des Georg Thieme Verlages. Unter dem Motto Fortbilden und Netzwerken in trauter Atmosphäre trafen sich in diesem Jahr über 40 Pflegemanager zur zweitägigen Veranstaltung.
Von Seemännern und Politikern
„Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muss, dann ist kein Wind der richtige.“ Mit den Worten Senecas eröffnete Carmen Happe, Programmbereichsleiterin im Georg Thieme Verlag, die 7. CNE LeadershipTage, die auch in diesem Jahr wieder ausgebucht waren – mit vielen Stammgästen. Und dass auch politisch manchmal unklar ist, welches Ufer man ansteuern möchte, konnte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates, nur bestätigen. Denn, obwohl Pflege ein derzeit viel beachtetes politisches Thema ist, steht etwa die Reform der generalistischen Pflegeausbildung nach wie vor auf der Kippe. Westerfellhaus moniert in seinem leidenschaftlichen Vortrag vor allem, dass Entscheidungen an der Berufsgruppe vorbei und ohne deren Beteiligung getroffen werden. „Damit sich daran endlich etwas ändert“, fasst der Präsident zusammen, „brauchen wir eine starke Interessenvertretung, eine Bundespflegekammer.“
Von Prozessorganisation und entspannter Führung
Ein Krankenhaus funktioniert wie ein Uhrwerk. Schön wär‘s. Denn leider klemmen hier häufiger mal die Zahnrädchen. Im Vortrag „Wenn Pflege Prozesse organisiert – Erfolgsfaktor interprofessionelle Zusammenarbeit“ beschrieb Pflegedirektor Ludger Risse, warum es Sinn macht, den Pflegenden, als unmittelbar am Prozess beteiligten, die Organisation der Prozesse anzuvertrauen. Und viel schwerer, wie sich dieses Unterfangen in die Tat umsetzen lässt. Nach einer Mittagspause erweckte Karin Probst, ausgebildete Schauspielerin und Systemische Coachess, die Teilnehmer mit einem fesselnden Vortrag aus dem Mittagstief. Mit vielen Praxisbeispielen schaffte es die Schauspielerin, systemisches Know-How zu vermitteln. Für die Teilnehmer seien an dieser Stelle die „5-Finger Methode“ oder der „Arschengel“ genannt. Ein gemeinsames Menü am Abend komplettierte den gelungenen Auftakttag.
Eine Sache der Compliance
Dr. Tobias Weimer übernahm auch in diesem Jahr wieder den juristischen Part mit dem Thema „Wofür man Sie belangen kann – Compliance im Krankenhaus“. Der gelernte Pflegende und Volljurist betonte in seinem Vortrag, dass nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Pflegemanager selbst wegen eines Organisationsverschuldens belangt werden können. Denn für Führungskräfte gilt: Aufgaben sind zwar delegierbar, Verantwortung allerdings nicht. Deshalb ist es heutzutage umso wichtiger, Compliance-Management-Systeme zu etablieren – und diese auch zu kontrollieren und zu evaluieren.
Flexible Arbeitszeiten, IT-Sicherheit und Wissenstransfer
Wie es möglich ist, den Mitarbeitern maximale Freiheiten bei der Organisation der Dienstzeiten einzuräumen, demonstrierte Heribert Fastenmeier, Geschäftsführer des Klinikums Ingolstadt.
Dass gefühlte Sicherheit im Netz nichts mit der Realität zu tun hat, demonstrierte IT-Experte Nicolai Landzettel. Er zeigte eindrucksvoll, wie leicht es ist, sich in fremde Endgeräte zu hacken. Etwa 50 Prozent der Teilnehmerhandys wären ohne viel Tamtam für ihn zugänglich gewesen.
Im letzten Vortrag zeigte Dr. Daniela Schmitz verschiedene Methoden, wie man das Wissen in einem Unternehmen weitergeben kann. So kann etwa ein „Wissensbaum“ helfen gezielt Erfahrungen und Expertenwissen von älteren Mitarbeitern an jüngere weitergeben. „Damit Informationen nicht versanden.“
Im kommenden Jahr werden die CNE LeadershipTage am 14. und 15. September stattfinden. Carmen Happe und ihr Team danken allen Teilnehmern und Referenten für die rundum gelungene Veranstaltung und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
