Extreme Hitze: Ältere und Herzpatienten besonders gefährdet
22.06.2017
Stefanie Reuter
Vor allem ältere Menschen und Patienten mit Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen sind bei der sommerlichen Hitze besonders gefährdet. Eine Anpassung der blutdrucksenkenden und entwässernden Medikamente sowie der Ausgleich des erhöhten Flüssigkeitsbedarfs können notwendig werden.
Bei diesen Patienten kann es infolge der hohen Temperaturen zu Müdigkeit, Muskelkrämpfen, Schwindel und Blutdruckabfall bis zum Kreislaufkollaps kommen. „Diesen Komplikationen können Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Arzt spezielle Vorsichtsmaßnahmen besprechen, die je nach Herzerkrankung und Behandlung unterschiedlich sein können, zum Beispiel Anpassung der Trinkmenge oder notwendige Dosierungsänderungen bei Medikamenten“, empfiehlt Professor Dr. Markus Haas vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Für manche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die mit blutdrucksenkenden Medikamenten wie ACE-Hemmern, Sartane, Calciumantagonisten oder mit Diuretika behandelt werden, kann bei extremer Hitze eine Dosisanpassung notwendig sein.
Weitere Vorbeugemaßnahmen sind das Tragen von leichter Sommerkleidung, um die Wärmeabgabe über die Haut zu ermöglichen. Auch der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch vermehrtes Schwitzen muss angemessen ausgeglichen werden und sollte bei heißen Tagen ein bis zwei Liter pro Tag betragen. Allerdings müssen besonders Patienten mit einer Herzinsuffizienz darauf achten, dass sie nicht zu viel trinken. Sie sollten sich deshalb morgen nach dem Toilettengang vor dem Frühstück wiegen, um ihre Flüssigkeitsbilanz zu kontrollieren. Durch zusätzliches Wiegen am Abend lässt sich die Flüssigkeitsbilanz über den Tag grob einschätzen. Wenn das Körpergewicht mehr als ein halbes Kilo zugenommen hat, ist die Trinkmenge zu hoch. Die eingenommene Menge der Diuretika darf aber nur in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt geändert werden.
Quelle
Deutsche Herzstiftung e.V. Pressemitteilung vom 21.6.2017
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