Digitalisierung kommt zu kurz
09.06.2016
Thomas Koch
Jede zweite Führungskraft in Kliniken und Pflegeeinrichtungen vergibt schlechte Noten, weil die Digitalisierung in Medizinstudium und Pflegeausbildung nicht ausreichend vermittelt wird. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft".
Mehr als 200 Entscheider befragte die Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting für die Untersuchung. Die Führungskräfte sollten den Aspekt Digitalisierung in Medizinstudium und Pflegeausbildung nach Schulnoten bewerten, das durchschnittliche Ergebnis lag in etwa bei der Note 4 minus. Nur 6 Prozent der Teilnehmer denken, dass das Thema Digitalisierung Medizin-Studierenden gut oder sehr gut vermittelt werde. Eine positive Bewertung bei der Pflegeausbildung gab lediglich 1 Prozent der Befragten.
Nachwuchs für die digitale Transformation qualifizieren
"Unsere Studie zeigt, dass die Studierenden und Auszubildenden nicht ausreichend auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet werden. Doch ohne den entsprechend geschulten Nachwuchs dürfte die digitale Transformation eine zähe Angelegenheit werden", sagt der Studienleiter Dr. Peter Windeck. Die Untersuchung und weitere Ergebnisse werden am 12. Gesundheitswirtschaftskongress vorgestellt, der am 21. und 22. September in Hamburg stattfindet.
Quelle
Rochus Mummert
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