Bundespflegekammer
23.03.2017
Thomas Koch
Heute öffnet der Deutsche Pflegetag in Berlin bereits zum vierten Mal seine Tore für Experten, Besucher und Entscheider aus Pflege, Politik und Wirtschaft. Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR), und Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland Pfalz, sprachen sich während des Pressegesprächs zur Kongresseröffnung mit Nachdruck für die Errichtung einer Bundespflegekammer aus. Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) plädiert für die bundesweite Interessensvertretung.
„Neben der notwendigen klaren Positionierung in den einzelnen Bundesländern müssen auch zwingend der Bundesgesetzgeber und die Bundesregierung von uns Pflegenden direkt über unsere Forderungen informiert werden. Gerade auf Bundesebene werden viele Weichen für die Pflege, aber auch für das gesamte Gesundheitssystem gestellt. Um unsere Stimme vernehmbar einbringen zu können, brauchen wir die Bundespflegekammer“, sagte Mai heute in Berlin. Aus Sicht der Vertreterversammlung der Kammer in Rheinland-Pfalz sollte eine „Gründungskonferenz zur Errichtung der Bundespflegekammer“ gebildet werden, die sich aus Vertretern der bereits vollständig etablierten Kammern in den Bundesländern zusammensetzt. Laut Presseinformation der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz könnte die Gründungskonferenz folgende Aufgaben übernehmen:
- Erstellung der erforderlichen Grundlagen zum Start der Bundespflegekammer
- Vorbereitung der ersten Mitgliederversammlung der Bundespflegekammer
- Klärung von Fragestellungen zur Finanzierung der Bundespflegekammer
- Bereitstellung von Informationen zu Zielen und Strukturen der Bundespflegekammer
Neben den Landespflegeräten, als Vertretungen der Bundesländer ohne Kammern, sowie dem Deutschen Pflegerat sollen auch weitere Organisationen, wie weitere Berufsverbände und Gewerkschaften bzw. deren Spitzenverbände, am Dialog beteiligt werden. Die Bundespflegekammer solle im Laufe der nächsten Legislaturperiode des Bundestages (2017 – 2021) abschließend gegründet werden und ihre Funktion aufnehmen. Voraussetzung für den Start der Etablierung der Bundespflegekammer sei die Zustimmung der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Vertreterversammlungen der Landespflegekammern.
„Sprachrohr aller Kammermitglieder“
Für eine Bundespflegeberufskammer setzt sich auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ein. Die Interessensvertretung auf Bundesebene könnte laut Berufsverband Empfehlungen dafür aussprechen, wie etwa Berufs- und Weiterbildungsordnungen länderübergreifend einheitlich geregelt werden könnten. Daneben solle die Bundespflegekammer zum „Sprachrohr aller Kammermitglieder“ werden, indem sie die Interessen der Kammermitglieder auf Bundesebene politisch vertritt.
Quellen
- Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)
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Lesen Sie ergänzend auch den Beitrag „Pflegekammer aus rechtlicher Sicht“ in der Lerneinheit „Die Professionialisierung des Pflegeberufs“.