Krebs: Neue WHO-Richtlinien
06.02.2017
Thomas Koch
Anlässlich des Weltkrebstages, der am 04.02.2017 stattfand, veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Richtlinien, die die Überlebenschancen der Betroffenen erhöhen sollen.
Weltweit sterben 8,8 Millionen Menschen jedes Jahr an Krebs, hauptsächlich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Aus Sicht der WHO werden viele Krebserkrankungen zu spät erkannt, selbst in Staaten mit fortschrittlichen Gesundheitssystemen. Diagnosen in einem fortgeschrittenen Stadium wirken sich negativ auf die Therapie aus, wie Dr. Etienne Krug, WHO-Direktor der Abteilung für nicht übertragbare Erkrankungen, in Genf hervorhob: "Wenn Krebs erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird und die Patienten nicht die richtige Behandlung finden, müssen sie unnötig leiden und sterben oft früher als nötig."
Drei Schritte für eine frühere Diagnose
Die WHO empfiehlt, die Bevölkerung stärker als bislang über die verschiedenen Symptome von Krebserkrankungen zu informieren. Betroffene sollen so ermutigt werden, früher medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie spezifische Anzeichen bei sich feststellen. Zweitens sollten Gesundheitseinrichtungen Pflegende und Ärzte weltweit intensiver qualifizieren, damit die Beschäftigten Krebserkrankungen noch früher und zuverlässiger erkennen können. Es soll, drittens, sichergestellt werden, dass Betroffene international eine sichere und wirksame Therapie erhalten, die eine angemessene Behandlung von Schmerzen mit einschließt, ohne die Erkrankten in finanzielle Nöte zu bringen.
Frühe Therapie senkt Kosten
Eine rechtzeitige Diagnose sei laut WHO nicht nur für die Erkrankten von Vorteil. Werde der Krebs früh erkannt und behandelt, würden auch die Versorgungskosten deutlich sinken. Zudem hätten viele rechtzeitig behandelte Betroffene die Chance, weiterhin erwerbstätig zu bleiben. Insgesamt sei die Therapie bei früher Diagnose effektiver, weniger komplex und kostengünstiger. Wie die WHO weiter berichtet, erkranken weltweit jedes Jahr mindestens 14 Millionen Menschen an Krebs, 21 Millionen Erkrankte werden für das Jahr 2030 erwartet.
Quelle
Word Health Organisation (WHO)
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