Verdi-Umfrage: Pflege-Azubis unzufriedener als andere
15.03.2016
Kristina Mohr
Auszubildende in den Pflegeberufen sind häufig unzufrieden. Das ist das Ergebnis einer Verdi-Umfrage unter bundesweit knapp 3.500 Schülern. Zentrale Gründe hierfür sind Überstunden, kurzfristige und ungeplante Versetzungen, Zeitmangel ihrer Praxisanleiterinnen und Zeitdruck bei der Arbeit.
Verdi zufolge leisten rund ein Drittel der Azubis in der Krankenpflege regelmäßig Überstunden, für die wiederum die Hälfte weder Geld noch Freizeitausgleich erhält. Unmut erzeugt bei Schülern der Gesundheits-und (Kinder-)Krankenpflege insbesondere auch die Tatsache, dass fast 60 Prozent von ihnen kurzfristig als Aushilfe auf eine andere Station versetzt werden. In der Altenpflege trifft dies nur für 42 Prozent der Befragten zu.
Mehr Zeit und Personal, um anzuleiten
Während die Qualifikation von Praxisanleitern insgesamt als zufriedenstellend eingeschätzt wird, bemängeln die Auszubildenden, dass nicht genügend Zeit für solche Anleitungen bleibt. „Komm mal kurz mit, ich zeig Dir schnell was…“ sei keine effektive Methode, um pflegerische Tätigkeiten zu erlernen. Nur ein gutes Drittel erlebe jedoch eine geplante, strukturierte Praxisanleitung. 60 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Praxisanleiter nicht genügend Zeit bekommen. Es überrascht folglich wenig, dass 82 Prozent mehr Praxisanleiter für nötig halten.
Quellen
- Verdi. ver.di-Umfrage: Auszubildende in den Pflegeberufen häufig unzufrieden. Pressemitteilung vom 14.März 2016.
- Verdi. Ausbildungsreport Pflegeberufe 2015.
Mehr zum Thema
Ausbildung in der Praxis darf nicht zufällig sein, Anleitung kann nicht nebenbei erfolgen. Auch wenn „Learning by Doing“ bildungstheoretisch interpretiert modern ist, braucht diese Lernmethode das Lehren. Lehren mit dem Ziel des Lernens muss didaktisch gelenkt, methodisch geplant und systematisch durchdacht erfolgen. Mehr erfahren Sie in der Lerneinheit „Schüler anleiten“.
