DPR: Mehr Personal durch bessere Finanzierung
25.02.2016
Kristina Mohr
Die deutsche Krankenhausfinanzierung muss die Leistungen der Pflege besser abbilden. Dies fordert der Deutsche Pflegerat (DPR) in einem Positionspapier. Das derzeitige System stelle nicht sicher, dass genügend qualifizierte Pflegefachkräfte vorhanden sind.
Der DPR schlägt ein dreizügiges Vorgehen vor, damit sichergestellt ist, dass es nach Anzahl und Qualifikation ausreichend Pflegepersonal gibt. Es müssten das Budget für Personalkosten angehoben, die Pflegepersonalregelung (PPR) angepasst und pflegerische Leistungen besser abgebildet werden.
Mehr Personal für mehr Zeit am Bett
Der S-Bereich der PPR sollte widerspiegeln, wie sich Leistungen zwischen Ärzten und Pflegenden verschieben, damit diese in der Kalkulation der Klinik berücksichtigt werden. Hierfür sind laut Positionspapier Anpassungen nötig. Diese dürften jedoch nicht – wie beim PKMS – in der Dokumentation von Einzelleistungen bestehen. „Die zur Verfügung stehende Zeit soll ganz der ‚Pflege am Bett‘ zugutekommen und darf nicht zu einer ‚Pflege am Schreibtisch‘ führen“, heißt es in der Erklärung.
Für mehr Geld, Pflegeaufwand codieren
Auch eine separate Klassifikation und Abbildungssystematik im Sinne von Nursing Related Groups (NRG) lehnt der DPR strikt ab, da diese der Pflege nicht mehr Geld brächten. NRGs seien nur schwer in die Fallpauschalen zu integrieren, sodass sie zwar den Dokumentsaufwand erhöhen, nicht jedoch eine Mehrvergütung für die Pflege. Damit es mehr Geld gibt, müsste der tatsächliche Pflegeaufwand direkt in die DRG-Codierung einfließen, über Pflegebedarfsfaktoren (PBF), Zustandsvariablen oder pflegerelevante Nebendiagnosen.
Das Pflegeförderprogramm der letzten Krankenhausreform gehe zwar in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus. Jährlich fehlten 2,5 Millionen an Personalgeldern, um den Bedarf zu decken.
Quelle
DPR. Im Fokus: Krankenhausfinanzierung zur Sicherstellung von ausreichendem und qualifiziertem Pflegepersonal. Positionspapier Februar 2016.
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